Sprach man vor dem zweiten Weltkrieg über Kleinbildkameras, so meinte man vor allem die neuesten Modelle der Leica. Wer irgend etwas an der Leica kritisieren wollte, verglich sie sofort mit der Contax von Zeiss Ikon und natürlich kam es zu hitzigen Debatten zwischen den Leica- und Contax- Besitzern. Welches System war  besser? Leica oder Contax?
Es war tatsächlich ein harter Zweikampf der beiden allerbesten Kleinbildkameras, die es gab. Versetzen wir uns zurück, in das Jahr
1925, als auf der Leipziger Frühjahrsmesse die erste Leica vorgestellt wurde. Das Objektiv der neuen Leica war damals noch nicht wechselbar, auch die Firma Zeiss Ikon gab es noch nicht, sie wurde erst 1926 durch Zusammenschluß mehrerer kleiner Firmen gegründet. Allerdings gab es bereits seit 1902  das moderne, vierlinsige Objektiv Zeiss Tessar, das im Laufe der Jahre weltberühmt werden sollte. Nach Ablauf des Patentes bauten viele andere Firmen Objektive vom "Tessar-Typ", auch das Leitz Elmar war eines davon.
Ab 1930 waren die Objektive der Leica auswechselbar, mußten aber an das zu verwendende Gehäuse angepaßt werden. Ab Sommer 1931 waren Gehäuse und alle Objektive "auf null gerechnet", das Auflagemaß betrug nun einheitlich 28,8 mm, so daß das Anpassen der Objektive entfallen konnte. Alle diese Schraub- Leicas wiesen ein Anschlußgewinde von 39 mm auf, das bis 1954, dem Erscheinungsjahr der Leica M3 beibehalten wurde.
1932 erschien die Leica II, die erstmals einen gekuppelten Entfernungsmesser hatte, der für die damaligen Brennwerten und Lichtstärken ausreichte.
Das Filmmaterial war damals noch sehr unempfindlich, ca. 12 ASA, man mußte den Film selbst in der Dunkelkammer zuschneiden und in der (noch nicht genormten) Patrone befestigen. Die Qualität der Filme und - auch der besten und teuersten Objektive erlaubten  nur Vergrösserungen bis etwa 13 x 18 cm. Wollten die Leica- Fotografen damals die Vorteile der Leica, besonders deren Schnelligkeit, Wendigkeit und Vielseitigkeit ausnutzen, so mussten sie natürlich ohne Stativ arbeiten, was bei den gering empfindlichen Filmen immer wieder zu Verwacklungsunschärfen führte. Man wollte daher höhere Lichtstärken bei den Objektiven, aber 1: 3,5 galt lange Zeit als Obergrenze.
Dies war der Stand der Technik bis zum Jahr 1932, als die erste Contax vorgestellt wurde.
Contax
(Contax I)
1) Die Contax als Konkurrentin der Leica
Zeiss Ikon war zu einer großen Firma herangewachsen, die eine große Auswahl hervorragender Produkte anbieten konnte. Der Erfolg der Leica war Zeiss Ikon nicht verborgen geblieben und man beschloss daher, ebenfalls mit einer Kleinbildkamera auf den Markt zu kommen, sie sollte die beste und modernste und der bisher führenden Leica überlegen sein.
Man stellte also 1932 auf der Leipziger Frühjahrsmesse die nagelneue Contax (später als Contax I bezeichnet) vor, die man nun sofort mit der ebenfalls neuen Leica II vergleichen konnte:
Contax (Contax I) von 1932
Die Contax besaß von Anfang an ein Aluminium- Druckgußgehäuse, bei der Leica war es ein gestanztes Blechgehäuse. Bei der Contax war die gesamte Rückwand samt Bodenplatte abnehmbar, was das Einlegen des Filmes sehr erleichterte. Bei der Leica war nur die Bodenplatte abzunehmen, was einerseits das Filmeinlegen zu einer Geduldsprobe machte, andererseits den empfindlichen Schlitzverschluß vor Berührungen schützte. Auch der Objektivwechsel ging bei der Contax schneller und sicherer vonstatten, sie hatte Bayonettanschluß. Die Entfernung konnte bei der Contax sowohl am Objektiv, als auch mit einem kleinen Rändelrädchen auf der Oberseite des Gehäuses eingestellt werden. Auch die Contax wartete, genauso wie die Leica II mit einem gekuppelten Entfernungsmesser auf, beide Kameras hatten sowohl für den Entfernungsmesser, als auch für den Sucher getrennte Einblicke. Alles in allem bot die Contax eine modernere Ausstattung, dazu kam noch, dass Zeiss die deutlich besseren Objektive anbieten konnte, die zudem (damals viel wichtiger als heute) noch lichtstärker waren.
Zeiss bot bereits sehr bald zur Contax ein Tessar 1:2,8/50 mm, Leitz sein Elmar 1:3,5/5 cm an, 1932 gab es ein Zeiss Sonnar 1:2,0/50 mm und bald darauf eines mit Lichtstärke 1,5, 
Leitz konnte nur ein Hektor 1:2,5/50 mm anbieten. Zur Contax gab es außerdem ein Biotar 1:2/40 mm als hochlichtstarkes Weitwinkel (?) und ein Kurztele 1:2/85 mm. Mit lichtstärkeren Objektiven glaubte man damals bessere Ergebnisse zu erzielen. Zwar kam es etwas seltener zu verwackelten Ergebnissen, andererseits  konnten auch die aufwändigen hochlichtstarken Objektive keine zufriedenstellende Schärfe zustande bringen. Der einzige, aber schwer wiegende Vorteil der Leica war ihr präziser und unverwüstlicher, horizontal ablaufender Tuchschlitzverschluß. Bei Zeiss ging man auch beim Verschluß neue Wege. Man konstruierte einen revolutionären, vertikal ablaufenden Metall-Schlitzverschluß, dessen Lamellen anfangs als Messing, später aus Aluminium bestanden. Die in den heute aktuellen Spiegelreflexkameras eingebauten Verschlüsse arbeiten nach der gleichen Methode, die derzeitigen Verschlüsse wurden immer wieder verbessert, als Material werden besonders Titanium und hoch belastbare Kunststoffe verwendet. Trotzdem war der Tuchschlitzverschluß der Leica lange Zeit deutlich präziser und zuverlässiger.
1936 kam die Contax II auf den Markt.
Zeiss hat dazugelernt und die Kinderkrankheiten der ersten Contax weitgehend behoben.
Das hässliche Design (die erste Contax  sah einem Ziegelstein sehr ähnlich) wich nun einem gefälligeren Äußeren, die Bedienung wurde wesentlich vereinfacht und der sehr kleine Sucher wurde durch einen echten Meßsucher ersetzt. Das gab es bisher noch nicht, anstatt je eines Sucher- und eines separaten Entfernungsmesser- Okulares gab es ab jetzt nur mehr ein gemeinsames. Leica- Fans mussten bis 1954 darauf warten, bis die Leica M3 auf den Markt kam. Die Contax II hatte zum Unterschied zur Leica nun auch einen Selbstauslöser. 
Auch der Objektivanschluß wurde verbessert, das Bayonett wurde um mein Außenbayonett erweitert, zusätzlich zum bisherigen (Innen)- Bayonett verfügte die Contax ab jetzt auch über ein zweites, ein Außenbayonett.
Der Verschluß wurde ebenfalls verbessert, erreichte aber noch immer nicht die Zuverlässigkeit und  die Genauigkeit des Leica- Verschlusses. Die kürzeste Verschlußzeit betrug nun 1/1250 s, aber der Verschluß war der erhöhten Belastung auf die Dauer nicht gewachsen, so dass es zu Defekten kam.
Die Contax III war baugleich mit der Contax II, sie hatte aber zusätzlich einen eingebauten (nicht mit Zeit oder Blende gekuppelten) Belichtungsmesser, ein Ausstattungsdetail, das bis in die 50-er Jahre recht selten blieb
Contax II und Kiev
2) Die Contax wird zur Kiev.
1939 brach der zweite Weltkrieg aus. Leica III- Kameras wurden bei Heer, Luftwaffe und Marine eingesetzt, Zeiss lieferte eine Unmenge von verschiedenen Ferngläsern, die Kameraproduktion wurde bis nahe null zurückgeschraubt.
Leitz hatte das große Glück, dass die Fabrik in Wetzlar während des Krieges völlig unbeschädigt blieb.
Anders war es in Dresden, wo u.a. auch die Zeiss- Werke waren. Dresden war die am ärgsten zerstörte Stadt in Deutschland, in der Innenstadt gab es kein einziges Haus ohne Bombenschaden. Auch die Zeiss- Werke wurden schwer getroffen und schwere Treffer legten auch das Zeiss Optik- Werk in Jena lahm.
1946 übersiedelte der Großteil des Restes der noch vorhandenen Belegschaft in die Nähe von Stuttgart, wo in Heidenheim an der Brenz die Zeiss- Stiftung neu entstand. Die Firma Zeiss Ikon wurde im ehemaligen Zeiss  Contessa- Werk in Stuttgart untergebracht. Daraus wurde abgeleitet, dass Zeiss Ikon in Stuttgart die alleinige Rechtsnachfolgerin des bisherigen Zeiss- Konzernes und im Besitz aller Namensrechte für die vor dem Krieg hergestellten Produkte wäre. Dies hatte einen langjährigen Rechtsstreit zur Folge, in dem sich schließlich die westdeutsche Zeiss durchsetzen konnte. Die ostdeutsche Zeiss durfte die bisherigen Produktnamen nicht mehr verwenden. Die Objektive Biotar bzw. Tessar hießen nun z. B. Jena B bzw. T.
Für die ostdeutsche Zeiss kam es aber noch schlimmer. Während in den Besatzungszonen der Westmächte bald mit dem Wiederaufbau begonnen wurde und die Industrie große finanzielle Mittel aus dem Marshall- Plan erhielt, war im Osten das Gegenteil der Fall. Die Sowjetunion veranlasste die Demontage vieler Fabriken und man verbrachte diese samt Maschinen, Geräten, Planunterlagen, Bestandteilen, Halbfertigprodukten und auch Fachleuten in die Sowjetunion. So erging es auch Zeiss Dresden. Alles, was noch brauchbar oder instandsetzbar war, wurde nach Kiev abtransportiert, wo ein neues Kamerawerk entstand. Schon 1947 begann man, vorerst mit vorhandenen Bestandteilen die Contax II und III zu bauen. Bald mussten die einzelnen Bestandteile selbst erzeugt werden, wobei meist der hohe Zeiss- Standard bezüglich Materialqualität und Präzision nicht erreicht werden konnte. Die Erfüllung des 5-Jahresplanes war wichtiger. Auch die Montage der Kameras war vielfach derart schlampig, dass ein Teil der Kameras überhaupt nicht, andere nur fehlerhaft funktionierten. In den Westen  gelangten viele Kiev- Kameras durch einen österreichischen Importeur, sie alle überprüfen und gegebenenfalls instand setzen musste, ehe er sie verkaufen konnte. Alle diese damaligen Kiev- Kameras hatten die Contax II und III als Vor- und Grundlage und wurden bis in die 80-er Jahre hinein ohne wesentliche technische Änderungen erzeugt.
Als Produkt der verhassten Sowjetunion war die Kiev, obwohl sie inzwischen klaglos funktionierte und spottbillig war, nie weit verbreitet. Jeder, der mit einer Kiev (oder Zorky, Fed, Zenit oder einem anderen Sowjetprodukt) fotografierte, galt als "Erzkommunist", was, es war schließlich die Zeit des kalten Krieges, mit allerlei Nachteilen verbunden war.... Die Zeit, als Rotarmisten unbestraft vergewaltigen und plündern durften war noch zu sehr in Erinnerung.
3) In Dresden entsteht aus dem Nichts eine CONTAX.
Bereits in den 30- er Jahren begann man in Dresden bei Zeiss Ikon mit den Planungen für eine moderne einäugige Spiegelreflexkamera. Zeiss wollte den beiden in Dresden gefertigten Spiegelreflexkameras Exakta und Praktiflex/Praktika ein konkurrenzfähiges Produkt in der hervorragenden Zeiss- Qualität entgegensetzen. Diese Kamera sollte, was es bisher noch nicht gab, einen fest eigebauten Pentaprismensucher mit schrägem Einblick erhalten, dazu den  bereits in der Contax bewährten Metall- Schlitzverschluß und auch den Objektivanschluß der Contax II mit Innen- und Außenbayonett.
Bei den verheerenden Bombenangriffen im Februar 1945 wurde Dresden großteils zerstört, in der Innenstadt gab es kein einziges unbeschädigtes Haus mehr. Auch die Zeiss- Werke in Dresden wurden schwer getroffen. So konnte die Syntax, wie das Spiegelreflex- Gegenstück zur Contax heissen sollte, nie produziert werden und in den Handel kommen. Die Sowjets hatten ja nach Kriegsende alles, was bei Zeiss in Dresden und Jena noch brauchbar war, in die Sowjetunion abtransportiert, so dass man bei Zeiss, wollte man weiterhin Kameras bauen, bei null beginnen musste: Die Gebäude waren durch Bombardierung weitgehend zerstört, Maschinen, Geräte, Vorräte, Halbfertigprodukte und Bestandteile und Teile der Belegschaft befanden sich mittlerweile in der Sowjetunion. Da auch die Konstruktionspläne der Syntax verloren gegangen waren, musste die künftige Kamera völlig neu konstruiert werden. Auch die ehemalige Syntax- Arbeitsgruppe stand nicht mehr zur Verfügung. 
Ein bereits 1946 existierendes Kameramuster hatte einen horizontal ablaufenden Tuchschlitzverschluß und ein Objektivanschlußgewinde m 42. (Praktika-Gewinde)
Diese Kamera wurde erstmals 1948 auf der größten nordeuropäischen Mustermesse, der St. Eriks- Messe in Stockholm gezeigt, aber erst auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1949 offiziell als "Contax S" (Spiegel) vorgestellt.

Diese Kamera wurde von 1949-1951 in Dresden gefertigt, insgesamt 26.300 Stück. Sie hatte ein fest eigebautes Pentaprisma, einen horizontal  ablaufenden Tuchschlitzverschluß mit Zeiten von B und 1 bis 1/1000 s und als Objektivanschluß ein M 42 Schraubgewinde. Am Sucherprisma war noch als Markenname das Zeiss- Ikon- Symbol eingraviert, darunter der Produktname "Contax".
Contax D
Die Contax D wurde von 1952 bis 1956 erzeugt, es waren insgesamt 70.600  Stück.
Die Verschlußzeitensteuerung wurde überarbeitet, sie erhielt genormte Blitzanschlußbuchsen für X und F und einige unbedeutende Änderungen. Die Beschriftung am Prisma wurde mehrmals geändert. Zuerst das  Zeiss- Ikon- Symbol und darunter die Bezeichnung "Contax D", dann auch "Zeiss Ikon VEB Contax D". Schließlich verschwand das Zeiss- Ikon- Symbol, es wurde durch den "Ernemann-Turm" ersetzt, letztendlich wurde der Name "Contax" durch "Pentacon", ein Kunstwort aus "Pentaprisma" und "Contax" ersetzt. Dies hatte folgenden Grund:
Der Name "Contax" wurde von der Zeiss- Ikon AG in Stuttgart beansprucht, sie setzte sich in einem lange andauernden Rechtsstreit durch. So durfte sich die Dresdener Kamerafabrik nicht mehr "Zeiss Ikon" nennen und auch der Produktname "Contax" durfte nicht mehr verwendet werden. So kam es dazu dass es zwei identische Kameras gab, die eine wurde im Ostblock weiterhin als "Contax" angeboten, die in den Westen exportierten Kameras hießen nunmehr "Pentacon". Die Dresdener Zeiss hätte auch den Produktnamen "Pentax" verwenden dürfen, wofür sie die Namensrechte besaß. Man verkaufte aber dieses  Namensrecht an Asahi Optical, die sich fortan "Pentax" nennen durfte. Der Produktname "Pentacon" klang noch immer ein klein wenig nach "Contax",  so dass man ihn bevorzugte, außerdem machte man kein Geheimnis daraus, was der Name "Pentacon" bedeuten sollte. Ein ohnmächtiger, kleiner Seitenhieb in der Zeit des kalten Krieges, auch noch ein anderer: Die ersten Pentacons trugen eine kleine Zusatzgravur "ZI" am Prisma und jedem, der es ganz genau wissen wollte, erklärte man, es hieße "Zeiss Ikon" und man wies immer darauf hin, dass die Fabrik in Dresden die echte und wahre "Zeiss Ikon" wäre....


Pentacon ZI (Zeiss Ikon)
Ernemann-Turm in Dresden
Contax/Pentacon E 
war die  gleiche Kamera wie das Modell D, war aber zusätzlich mit einem ungekuppelten Selenbelichtungsmesser ausgestattet. Gebaut wurden nur 3.400 Stück und allesamt nur im Jahr 1956.
Contax/Pentacon F
1956 bis 1961 mit innen liegender Springblendenauslösung.
Contax/Pentacon FB
1956 bis 1961, 21.600 Stück, wie Modell F aber wieder mit Selenbelichtungsmesser.
Contax/Pentacon FM
1958 bis 1961, 17.300 Stück, hatte eine Bildfeldlinse mit Meßkeilen.
Contax/Pentacon FBM
1958 bis 1962, 13.900 Stück, wie FM aber wieder mit Selenbelichtungsmesser.
Ab 1959 wurde der Produktname "Contax" auch im Osten nicht mehr verwendet, nun hießen alle Kameras "Pentacon".
Trotz der guten Qualität und des moderaten Preises dieser Kameras konnten sie sich am westlichen Markt als Produkt eines kommunistischen Staates nicht durchsetzen.
In die USA exportierte Pentacon- Kameras mussten die Aufschrift 
"GERMANY  USSR  OCCUPIED" tragen, so dass der Besitzer einer solchen Kamera immer wieder daran erinnert wurde, dass er mit dem Kauf dieser Kamera den kommunistischen Feind unterstützt hatte. Der kalte Krieg war voll im Gange.
= GERMANY USSR OCCUPIED =
Die Pentacon wurde also zu einem der geächteten Produkte der kommunistischen Feinde, wurde daher wenig gekauft und tauchte dafür immer mehr als Warenhausmarke auf.  In die Sucherprismen der Pentacon-Kameras wurden zwei kleine Löcher gebohrt und neue Namensschilder darauf geschraubt oder genietet.  
Die Handelsnamen "Con Sol" und die Pentacon ohne Namen (no name) wurden in Dresden gefertigt, die anderen Pentacons wurden nachträglich verändert: Hexacon, Astraflex, Super- D, Ritacon, CAL-flex, Vericon.
Die Silbe -con sollte immer noch an Contax erinnern. Der Fotohändler konnte damit argumentieren, dass es sich bei der gegenständlichen Kamera um ein deutsches Spitzenprodukt, der Contax handelte....

4) Die westdeutsche Contax.
Nach Verlegung des Firmensitzes der Zeiss Ikon 1946 nach Stuttgart wurde dort  die Produktion der Meßsucherkameras neu aufgebaut. 
Contax IIa mit Zeiss Opton Sonnar 1:2  50 mm
Die Contax IIa 
kam 1950 auf den Markt und wurde bis 1962 produziert. Es handelte sich um eine völlige Neukonstruktion, sah aber den alten Contax II und III bzw. der Kiev sehr ähnlich. Sie war etwas kleiner, der Verschluß wurde endlich wesentlich verbessert, die Lamellen bestanden nun aus einer Aluminium- Legierung, wodurch die bewegten Massen weniger Gewicht aufwiesen und die Haltbarkeit verbessert wurde. Der Verschluß lief nun weich und sehr leise ab. Die Verschlußzeiten waren 1 bis 1/1250 s, dazu B und erstmals auch T.  Die Synchronisationszeit für Elektronenblitze betrug nun 1/50 s.
Die Contax IIIa
wurde von 1951 bis 1962 gebaut, sie war mit der IIa identisch, hatte aber wie das ehemalige Modell III einen ungekuppelten Selenbelichtungsmesser. Bis 1954 wurden beide Modelle mehrmals geringfügig verbessert, ab 1954 blieben sie bis zur Einstellung der Produktion unverändert. Die Konkurrenz konnte nun aufholen, besonders Leitz brachte 1954 mit der M3 ihr bestes und wirklich innovatives Produkt auf den Markt. Die Nikon S- Modelle verwendeten teilweise Contax, teilweise Leitz- Technik, dazu kamen eigene Ideen, z. B. der Motorantrieb. Aus der Nikon SP entstand später die bahnbrechende Spiegelreflexkamera Nikon F, bei der weitestgehend Nikon SP- Bauteile Verwendung fanden.
Zeiss Ikon beendete 1962 die Produktion von Contax- Kameras und konzentrierte sich auf den Bau von einäugigen Spiegelreflexkameras, vorerst mit Zentralverschlüssen (Contaflex), später auch mit dem erneut optimierten Metall-Lamellenverschluß (Contarex) und zum Schluß mit Tuchschlitzverschluß  (Ikarex).
5) Die japanische Contax von Yashica und Kyocera.
Nach dem Ende der Kameraproduktion bei Zeiss im Jahre 1972 suchte Zeiss einen Abnehmer für die noch weiterhin fabrizierten Kleinbildobjektive. Zuerst war eine Zusammenarbeit mit Pentax beabsichtigt, aber es kam zu keiner Einigung, wohl aber mit Yashica. Ab 1983 bis 2005 war Kyocera Erzeuger der Contax- Kameras.
A) Contax- Spiegelreflexkameras:
1974 kam Yashica mit der ersten Contax- Spiegelreflexkamera, der RTS (real time system)  auf  den Markt, es war eine hervorragende von Porsche designte Profikamera.
Yashika fertigte nach wie vor unter eigenem Namen Kameras, Die eigenen Objektive und die Zeiss- Objektive zur Contax waren für beide Kameras verwendbar.
1979 Contax 139 Quartz. Verschluß quarzgesteuert.
1980 Contax 137 MD, Zeitautomat, Motor, gehobene  Amateurklasse.
1982 Contax RTS II mit zusätzlicher TTL- Blitzsteuerung und Meßwertspeicherung, Verschlußlamellen nun aus Titan.
1982 Contax 137 MA, geringfügig abgeänderte Contax MD.
1984 Contax 159 MM mit Blenden- und Programmautomatik.
1986 Contax 167 MT. Wie Contax MM mit Motor, Spotbelichtungsmessung und
Belichtungsreihenautomatik.
1990 Contax RTS III, modernst ausgestattete Profi-SLR mit Datenrückwand, Blitzbelichtungsmessung, Filmandruckplatte aus Keramik.
1992 Contax ST, vereinfachte Contax RTS III.
1994 Contax RX, mit elektronischer Schärfedetektion. (Anzeige der korrekten Scharfeinstellung, Vorläufer des Aotofocus.)
1996 Contax AX. Autofocus durch Verschieben der Filmebene. Daher waren alle Objektive verwendbar, aber langsamer als andere Systeme mit AF- Objektiven.
1998 Contax Aria. Mehrfeldmessung.
2000 Contax N 1. Neues Design, Autofocus nach üblichem Funktionsprinzip, Zeit- Blenden- und Programmautomatik und manuelle Einstellung, Blitzsynchronisierung bei 1/250 s, kürzeste Verschlusszeit 1/8000 s.

2002 Contax NX, vereinfachtes Modell der N 1, langsamerer Verschluß, langsamerer Motor, Sucherscheiben nicht auswechselbar, aber dafür mit eingebautem Blitz.
2002 Contax N Digital. Vollformatsensor (erstmals weltweit erste SLR) mit 6,04 Megapixel, ISO 25 – 400 ASA; JPEG, TIFF und RAW.
Probleme: Starkes Rauschen schon bei 200 ASA, hoher Stromverbrauch, JPEG- Verarbeitung mit starken Qualitätsschwankungen, RAW Data- Developer- Software wenig brauchbar. Verkauf daher 2004 wieder eingestellt.

Die anderen Contax N- Modelle blieben aber weiterhin im Programm.

B) Contax- Kompaktkameras:
1984 – 1987 Contax T: Messsucherkamera mit Objektiv 1:2,8 / 38 mm, orientierte sich an der Minox 35.
1990: Contax T 2 mit abschaltbarem Autofocus und Blitz, Objektiv Vario Sonnar 3,5 – 5,6 / 28 – 56 mm.
1993 Contax T- VS, ähnlich wie Contax T 2 ausgestattet.
1998 Contax T ix mit Objektiv 2,8 / 28 mm.  APS- Format.
1998 Contax T- VS II und
2000 Contax T- VS III mit Zoom- Objektiv 3,7 – 6,7 / 30 – 60 mm.

C) Contax G – Systemkameras:
Contax G 1
1994 Contax G 1 Autofocuskamera mit Wechselobjektiven von 16 – 90  mm und Zoom 35 – 70 mm.
1996 Contax G 2. Nachfolgemodell der G 1 mit schnellerem Autofocus.

D) Mittelformatkamera:
1998 Contax 645. Spiegelreflexkamera für Rollfilm, Aufnahmeformat 4 ½ x 6 cm, Autofocus, Wechselsucher, Wechselmagazine.

E) Contax digitale Kompaktkameras:
Contax  T VS  DIGITAL
2003: Contax T-VS Digital. Wie Contax T-VS III, aber mit CCD- Sensor mit 5 MP., Objektiv 1:2,8 – 4,8 / 7,3 – 21,9 mm.
2004, also kurz vor der Einstellung des Kamerabaues vertrieb Kyocera ihre eigenen Kameras nur mehr unter dem prestigeträchtigeren Namen „Contax“:
Contax SL 300 RT, Contax U 4 R und Contax i4R.
2005 stellte auch Kyocera den Kamerabau ein, so dass es seither keine Kameras mit Namen „Contax“ mehr  gibt.
Der Produktname “Contax“ gehört noch immer Zeiss, ist aber vertraglich noch immer an Kyocera gebunden, so dass Zeiss diesen Namen derzeit nicht verwenden darf.
                                
                            Heinz Brandstätter

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